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schulinterner Netzwerktag

schulinterne Netzwerktage 14.10.2016

Schulinterner Netzwerktag an der Emil-Possehl-Schule am 14.10.2016

Auch der letzte Tag vor den Herbstferien wurde sinnvoll für die umfangreiche Aus- und Weiterbildung unsere Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst (LiVs) genutzt. Am zweiten gemeinsamen Netzwerktag in diesem Schuljahr zeigte unser Kollege Florian Nissen einen Unterricht zum Thema „Welche Rolle spielt Wärmedehnung bei der Planung und Herstellung technischer Systeme?“.

Herr Nissen stellte seinen Unterricht im Rahmen einer Vorbesprechung seinen Mentoren und weiteren LiVs vor. Unter den Gästen waren ebenfalls der stellvertretende Schulleiter, Torsten Oelke, der Ausbildungskoordinator Stefan Schuhr und der Abteilungsleiter des Fachbereiches Metalltechnik Winfried Zabel. Die Themenvermittlung in diesem Unterricht sollte praxisnah erfolgen. Eingebunden in die sogenannte PFK (Praktische Fachkunde) sollte der Unterricht zusammen mit einem zweiten Fachkollegen im Lehrerteam durchgeführt werden. Mit großem Engagement unterstützte Rolf Stender als Fachlehrer den Unterricht von Florian Nissen im Laborraum H212 der Emil-Possehl-Schule. Die 15-Mann starke Berufsschulklasse der Mittelstufe der Werkzeugmechaniker sollte selbst Hand anlegen dürfen und im Labor die Eigenschaften der Wärmeausdehnung erfahren.  

Thematisch konnte die Klasse an bereits Bekanntem anknüpfen. In vorangegangenen Unterrichtseinheiten wurde das Themenfeld bereits in Teilen erschlossen. Anhand eines Teststückes, einem Zylinder aus legiertem Stahl, sollten die Schüler nun zunächst die Wärmeausdehnung messen und anschließend mit dem rechnerischen Ergebnis vergleichen. Dabei entwickelten die Schüler vorab selbst den Ablauf für die durchzuführende Messung. Mit Unterstützung der Lehrkraft konnten somit im Vorfeld alle Arbeitsschritte geplant und die notwendigen Schritte und Materialien durchdacht und bereitgestellt werden. Zur Feststellung der Maße der Teststücke vor und nach der Temperaturerhöhung um 100°C wurde eine Messuhr genutzt. Bei der Arbeit mit hohen Temperaturen und Präzisionsmesswerkzeugen steht die Sicherheit und präzise Arbeitsweise an erster Stelle. Die Messung wurde dabei tatkräftig durch das Lehrerteam Nissen und Stender unterstützt und begleitet.

Nach dem Unterricht sammelten sich die LiVs und Gäste zur Auswertung im Besprechungsraum. Nach einer Reflexion des gezeigten Unterrichts durch die Lehrkraft, werteten die geladenen Gäste gemeinsam mit der Lehrkraft den Unterricht aus. Neben der Anerkennung für den gezeigten Unterricht konnten gemeinsam mit den anderen LiVs auch gezielte Tipps und Vorschläge für Alternativen herausgearbeitet werden.  Für Florian Nissen war es der letzte Unterricht dieser Art im Vorbereitungsdienst und somit auch die letzte Möglichkeit vor der anstehenden Prüfung zum 2. Staatsexamen fundierte Rückmeldungen von Mentoren und Kollegen zu bekommen.

Lernzirkel am Nachmittag

Am Nachmittag bekamen die LiVs die Möglichkeit ein methodisches Highlight der Emil-Possehl-Schule kennenzulernen. Über Jahre gewachsen, wurde bei unserem Kollegen Björn Siefke im Fachbereich Holztechnik das Unterrichtskonzept des sogenannten Lernzirkels perfektioniert. Die an mehreren Stationen stattfindende häppchenweise Wissensvermittlung erfolgt für die Schüler im Regelfall blockweise über einen gesamten Schultag. Durch die Lernschritte kann sich eine Klasse, aufgeteilt in Kleingruppen, in kurzer Zeit ein komplexes Themengebiet selbst erschließen. Mit gebündelten Aufgabenpaketen, abwechslungsreichen Herausforderungen und auflockernden Stationen wurde Spaß am Lernen geweckt und gefördert.

Spielerisch und mit kleinen kniffligen Aufgaben erfuhren die LiVs Neues über Holzarten und ihre Eigenschaften. Zugfestigkeit, Dichte, Gewicht, Holzzellendichte, Biegefestigkeit, Jahresringe und Verwendungsmöglichkeiten wurden dem gelernten und ungelernten Nutzer mit Spaß und Freude vermittelt. Der gesamte Tag stellte eine gelungene Bereicherung für alle Beteiligten dar.

Da auch dieses über Jahre an der Schule perfektionierte Lernkonzept niemals vollkommen sein wird, konnten auch dort im Team hilfreiche Vorschläge, Erweiterungen und potentielle Alternativen erarbeitet werden. Einen Unterricht vor- und nachzubereiten, Fehler auszumachen und Verbesserungen zu erkennen ist das, was eine Lehrkraft ein Leben lang begleitet. Dieser ständige Verbesserungsprozess des eigenen Unterrichts, so gut er auch sein mag, wird nie abgeschlossen sein…

 

Bericht und Bilder: Steffen Birk