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BG17B zu Besuch im Europäischen Hansemuseum

Veranstaltungen Berufliches Gymnasium 20.06.2019

Am 3. Juni 2019 fand sich die Klasse BG17B der Emil-Possehl-Schule im Europäischen Hansemuseum ein, um an dem politischen Planspiel „Gipfeltreffen des Europäischen Rates in Brüssel“ teilzunehmen. Nachdem die Schüler und die Lehrkräfte eingewiesen wurden, hat jede(r) Schüler*in ein Los mit einem zufälligen Staatsoberhaupt gezogen, dessen Rolle von dem/derjenigen Schüler*in eingenommen wurde. Diese Rollen sollten entsprechend der politischen Ansichten und Bedürfnisse der jeweiligen Staatschefs ausgeführt werden. Die gespielten Staatsoberhäupter befinden sich virtuell im Europagebäude, welches seit Januar 2017 Sitz des Europäischen Rates ist. Der Europarat ist mit seinen 27 Staatsoberhäuptern die höchste politische Instanz der EU.

Es wurden zu Beginn noch einige Eckpunkte, wie die zunehmende Rate an Terroranschlägen und darauffolgende Sicherheitsstandards, genannt. Diesbezüglich wurde ein Zitat von Winston Churchill erwähnt, um zu zeigen, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen den Staaten sei: „Wir müssen eine Art Vereinigte Staaten von Europa errichten.“.

Zuerst bekamen alle Teilnehmer eine Einlesezeit von 10 Minuten, um sich in ihre entsprechende Rolle einzufinden und erste Notizen zu machen. Nach der Einführung der Staatsoberhäupter in der Diskussionsrunde wurden von der Museumsleitung die beiden Themen “Einheitliches Bildungssystem“ und “Grenzkontrollen“ eingeführt. Einheitliche Schulabschlüsse und Anerkennung von Schulabschlüssen in den Mitgliedsstaaten zeigten sich als problematische Themenfelder. Ebenfalls erwiesen sich „Grenzkontrollen“ als ein kontroverses Gesprächsthema. Diese Themen wurden zunächst in Einzelgesprächen diskutiert, um erste Eindrücke zu auszutauschen. Nachdem diese geführt worden waren, ging die Diskussion in die allgemeine Runde.

In der gemeinsamen Gesprächsrunde wurde zuerst die Mobilität innerhalb der Europäischen Union angesprochen. Ein großes Problem für Einwohner der EU-Staaten war es, dass Schulabschlüsse nur teilweise oder gar nicht in anderen Mitgliedsstaaten anerkannt werden und es keine vergleichbaren Schulabschlüsse gibt. Hierbei suchten die Staatsoberhäupter nach einer gemeinsamen Lösung, die im Interesse aller Mitgliedsstaaten war. Der Kompromiss eines einheitlichen Bildungssystems erschien problematisch für Ungarn und Spanien. In der vorgegebenen Zeit konnte kein Konsens erzielt werden, da nicht alle Wünsche von jedem Staatsoberhaupt erfüllt werden konnten. Anschließend wurde das Thema “Sicherheit“ diskutiert. Hierbei ging es um Kontrollen der Binnengrenzen. Mit dem steigenden Terrorismus in der EU, wie beispielsweise 2016 in Brüssel, erhöht sich die Notwendigkeit von Grenzkontrollen, die jedoch stark umstritten sind. Im Gegensatz zum vorherigen Themenpunkt fiel es den Staatschefs sehr einfach, in diesem Fall einen Konsens zu treffen: Es dürften temporäre Grenzkontrollen ausgeführt werden. Doch Grenzkontrollen müssten durch eine schwerwiegende Gefahr begründet sein.

Nach dieser interessanten Gesprächsrunde kam die Veranstaltung nun zu einem Ende. Die Schüler*innen der EPS konnten erfahren und erkennen, wie äußerst schwierig Diskussionen im Europäischen Rat sein müssen. Doch ihnen – in den Rollen der Staatsoberhäupter – gelang es immer diplomatisch zu bleiben. Interessant war es, dass die Schüler*innen so einen Einblick in die grundlegenden Werte der EU erlangen konnten.

Es war für alle Schüler*innen der Klasse BG17B unter der Leitung von Herrn Neuroth ein spannender Vormittag im Europäischen Hansemuseum in Lübeck.

 

Bericht: Djamal Khada und Ronja Heitmann, BG17B