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4th Project meeting, 10thof October to 2nd of November in Bergen, Slåtthaug

Leonardo Partnerschaftsprojekte

Energy-efficiency in Concrete Construction, Masonry and Carpentry 2011-1-DE2-LEO04-07930 1

Energieeffiziente Baukonstruktionen im Holz-, Mauerwerks-, und Stahlbetonbau

 

4th Project meeting, 10thof October to 2nd of November
in Bergen, Slåtthaug


Slåtthaug videregående skole, 29. oktober – 2. november 2012
Den andre prosjektsamlingen med elever ble gjennomført her på Slåtthaug 29. oktober – 2. november

 

Fra gammelt og trekkfullt til tett og nytt
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Topic:
Testing of model lesson on subject of "renovation of old buildings in terms of sustainability and diminshed energy consumption"

 

Das vierte Treffen des Leonardo-Partnerschaftsprojekts fand im norwegischen Bergen statt und stand im Zeichen der energetischen Sanierung. Die norwegischen Schüler und ihre Lehrer haben einige Modelle vorbereitet, mit denen beispielhaft eine energetische Sanierung eines typisch norwegischen Holzhauses simuliert werden sollte.

 

 

In mehreren gemischten Kleingruppen haben die Schüler an einem Modell das Traufdetail eines typischen norwegischen Holzhauses so umgebaut, dass eine Wärmedämmung an die Fassade und Dach angebracht werden konnte und die wichtigen Funktionsschichten der Luftdichtigkeit und der Winddichtigkeit fachgerecht ausgeführt werden konnten. Auf Grund der hohen Verbreitung dieses Typus von norwegischen Holzhäuser ist dieses Detail fachlich wirklich ausgereift. Aber auch bei uns ist eine ähnliche Sanierung vorstellbar und besonders bei den zur Zeit häufig vorkommenden "Umdeckern", also der Neueindeckung eines bestehenden Gebäudes mit energetischer Sanierung, kommt es auf die sauber ausgeführten Details an.

 

 

Neben der fachlichen Arbeit ging es natürlich auch die "europäische" Begegnung der Teilnehmer. Die norwegischen Kollegen hatten ein Programm ausgearbeitet, welches zum Austausch bewegte. So sind wir mit dem schuleigenen Bus durch die norwegischen Scheren gefahren, um an einer geeigneten Stelle eine fishingcompetition durchzuführen. Dabei wurde lediglich ein kleiner Dorsch an Land gezogen und nach großem Hallo wieder in die Tiefen der Scheren entlassen.

 

 

Zu einem internationalen Austausch gehört natürlich auch immer eine gemeinsame Sprache. In diesem Projekt einigte man sich praktischer Weise auf Englisch, obwohl die Norweger und die Dänen sich in ihren Muttersprachen verständigen können.

 

 

Erstaunlich gut hat sich hier eine angenehme und freundschaftliche Kommunikation ergeben. Wir alle waren gefordert unser bestes Englisch auszupacken und es zeigte sich, dass gerade das nicht ganz perfekte beherrschen dieser Sprache sich zu einer Gemeinsamkeit entwickelt hat.

 

 

Für die Schüler aus den drei Ländern ist es zu einem animierenden Ereignis geworden. Sie waren mit viel Freude bei der Arbeit und den Aktivitäten. Schüler der Klasse ZIM10 der EPS, fassen es mit ihren Worten wie folgt zusammen:

"Norwegen war für mich...- ein Naturspektakel,- Erfahrung/Einblick in die Arbeitsweisen eines anderen Landes."(Jonas Heuer)

"Norwegen war für mich eine ganz besondere Erfahrung, zu der ich jedem Auszubildenden rate. Dieses Projekt und solch eine Fahrt in ein fremdes Land, steigert das Selbstbewusstsein, erweitert den Horizont im Umgang mit Menschen aus Skandinavien und fördert zusätzlich die eigenen Kenntnisse der englischen Sprache. Des Weiteren knüpft man Kontakte zu dänischen und norwegischen Lehrern, was wiederrum zu dem positiven Aspekt führt, dass man eventuell in Skandinavien leichter beruflich Fuß fassen kann, sollte man dieses einmal vor haben."(Lasse Greiser)

 

 

Ich persönlich war das erste Mal mit zum Austauschprojekt und habe mich wirklich herzlich aufgenommen gefühlt. Norwegen ist in vielerlei Hinsicht wirklich beeindruckend, aber besonders die Landschaft hat mir imponiert. Vielleicht gibt es ja mal einen Lehreraustausch. Ich würde gerne ein Jahr in Bergen unterrichten.

Vielen Dank an die Kollegen in Norwegen für die tolle Organisation und den herzlichen Empfang!

Markus Schoo, EPS Lübeck


Sonntag, den 27.10.2012

Bereits um 3 Uhr nachts machten wir uns auf die Reise nach Norwegen. Wir kamen in den Genuss von 2 Flügen ab Hamburg über Amsterdam nach Bergen. Bei der Ankunft wurden wir abgeholt, was für mich schon ein freudiges Wiedersehen war, da ich diese Projektwoche schon im September mit vorbereiten durfte. Nachmittags richteten wir uns in der sehr gemütlichen Jugendherberge ein und konnten dann am Abend schon einmal auf eigene Faust die Innenstadt erkunden.

Montag, den 28.10.2012

Um 9 Uhr wurden wir gemeinsam mit der dänischen Gruppe, bestehend aus 4 Schülern und 2 Lehrern, die in der Nacht angekommen waren, zum 1. Treffen abgeholt. Aus Norwegen nahmen ebenfalls 4 Schüler an dem Projekt teil. Nach den Vorstellungen und dem Schulrundgang wurden drei nationenübergreifende Gruppen gebildet, die sich dann mit der Problematik der energetischen Verbesserung von norwegischen Altbausubstanzen auseinandersetzten. Projektaufgabe war es, jeweils ein Modell der norwegischen Holzbauweise aus den 60er bzw. Ende 70er Jahre auf den heutigen Energiestandard zu bringen. Nachmittags besuchten wir gemeinsam die Altstadtbaustelle "Bryggen". Hier wird überwiegend mit alten Handwerkstechniken das "Ur-Bergen" sensibel restauriert. Wir konnten unter Anleitung das Behauen von Rundhölzern und das Spunden von Bohlen selbst durchführen. Da es sich um reine Holzbauten handelt, konnten wurde uns die neue Gründung mit "naturgesalzenen" Hölzern auf dem felsigen Grund und das aufwendige Anheben des kompletten Hauses ansehen.

 

 

 

Abends stand dann gemeinsames Bowling auf dem Programm. Dort konnten wir uns im wahrsten Sinn "beschnuppern", da der Ehrgeiz der Schüler und auch einiger Lehrer doch enorm war.

Dienstag, den 29.10.2012

Arbeitsbeginn um 8.30 Uhr an den gut vorbereiteten Modellen in der Werkstatt. Hier zeigte sich nach kurzer Zeit, das die Gruppen sich sehr gut organisierten und die Umsetzung der Aufgaben zügig voran ging.

 

 

Wir hatten bereits am Montag schönsten Sonnenschein, was für Bergen wohl sehr selten ist. Die Gastschüler hatten dann den Wunsch geäußert, als "Flachlandeuropäer" auf den nahen, schneebedeckten Berg "Ulriken" zu steigen, um die Aussicht zu genießen. Da die Arbeit gute Fortschritte machte und das Wetter auch noch am Dienstag mitspielte, nahmen wir dann um 15 Uhr die Seilbahn auf den Berg. In traumhafter Winterkulisse mit zugefrorenen Seen genossen wir die herrliche Rundumsicht. Beim Abstieg, der normalerweise 1 Stunden dauert, hatten wir uns aber doch leicht überschätzt. Abenteuerlich ging es über glatte Wege und überfrorene Bäche talwärts.

 

 

Mittwoch, den 30.10.2012

Hauptarbeitstag. Bei den sintflutartigen Regenfällen den ganzen Tag über, war es auch das schönste, was wir machen konnten. Untereinander wurden die unterschiedlichen Arbeitstechniken ausgetauscht und ausprobiert. Auch die unterschiedlichen Werkzeuge und Materialien und vor allem die Detailpunkte der Ausführungen sorgten für reichlich Gesprächsstoff.

 

 

 

Abends erreichten dann die jeweiligen Abteilungsleitungen die Jugendherberge, was aber der Stimmung kaum abträglich war.

Donnerstag, den 1.11.2012

Morgens eine Vorstellung des in Norwegen üblichen DDS CAD Programms. Das Interesse an den eigenen Handyprogrammen war allerdings bei einigen Schülern größer. Danach ging es zum "fishing". Bei kaltem aber sonnigem Wetter ging es auf eine herrliche Bustour mit Fährfahrt entlang der schönen norwegischen Fjordküste. Zwischendurch wurden die Angeln heraus geholt, um den Fischreichtum zu überprüfen. Ergebnis: 3 verlorene Köder und der "Riesenfisch", der aber aus Mitleid wieder zurück geworfen wurde.

 

 

Abends hieß es dann schon langsam Abschied nehmen, bei einem Besuch der Altstadt mit den üblichen sehr hohen Getränkepreise.

Freitag, den 2.11.2012

Vormittags eine Luftdichtheitsprüfung (Blower-Door Test) mit thermographischen Aufnahmen durch einen norwegischen Ingenieur. Da es sich um einen Altbau handelte, der bautechnisch noch nicht verbessert war, waren die Messungen natürlich mangelhaft und mit der Wärmebildkamera konnten die Schwachpunkte deutlich aufgezeigt werden.

 

 

 

Bei dem Projektabschlussgespräch wurde nicht nur der bautechnische Lernzuwachs, sondern besonders die soziale Komponente hervorhoben: Erweiterung der Englischkenntnisse, Lockerheit im Umgang, zwischenmenschliche Harmonie und die Ausgewogenheit des Projektprogramms.

Dann hieß es leider: Good bye, Merry Christmas and See you in Denmark in February or April.

Ingwer Micheel, Fachlehrer für Bautechnik, EPS