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Mechatroniker/in

Die Ausbildung zum Mechatroniker/in

Drei Schüler der Mittelstufe beschreiben aus ihrer Sicht den Ausbildungsberuf des Mechatronikers und geben einen interessanten Eindruck in den Berufsschul- und Arbeitsalltag:

 

Schüler 1

Warum habe ich mich für diesen Beruf entschieden? 

Mein Interesse galt schon immer der Technik, zunächst ging es mit Lego Technik los später mit dem ersten Roller und zuletzt mit dem Schrauben am ersten eigenen Auto. Deshalb stand für mich schon früh fest, dass ich einen Beruf im technischen Bereich erlernen möchte. Als Mechatroniker werden mit der Elektrotechnik, der Mechanik und der Informatik drei große Themenbereiche abgedeckt die mich sehr interessieren und über die ich mehr erfahren wollte. Außerdem entschied ich mich für die Ausbildung, da ich diese als gute Grundlage für ein anschließendes Studium sehe.

Wie ist die Ausbildung? Erwartungen und Erfahrungen

Nach einem ersten Einführungsmonat, in dem es hauptsächlich darum ging die Kollegen und die weiteren Azubis kennenzulernen, ging es für uns zunächst zu Baader. Dort starteten wir mit den neuen Azubis in die Grundausbildung Metall. Diese kann aufgrund fehlender Möglichkeiten und Platzmangel in unserem Betrieb nicht realisiert werden. In der Baader – Ausbildungswerkstatt lernten wir zunächst das Feilen, Bohren etc. ehe es später auch ans Drehen und Fräsen ging. Der Lehrgang gefiel uns allen sehr gut denn wir wurden nicht nur auf die Ausbildung und anstehende Prüfungen vorbereitet sondern kamen auch mit vielen anderen Azubis anderer Betriebe in Kontakt.

Nach Abschluss des Lehrgangs ging es zurück in unseren Betrieb. Dort begannen wir sofort mit dem Bau einer VGA (Vakuumgießanlage), welche früher auch von SLM Solutions gefertigt und vertrieben wurden.

Diese Erfahrung kann ich im Nachhinein als sehr wertvoll betrachten. Denn wir waren vom Anfang bis zur Fertigstellung einer Maschine dabei. Hierbei nahmen sich die Kollegen und Ausbilder viel Zeit für uns und man konnte sehr viel lernen. Ich baute zum ersten Mal einen kompletten Schaltschrank und lötete alle Stecker das war für mich eine sehr gute Erfahrung.

Danach folgten interessante Abteilungen wie die Endabnahme in der Produktion und unser Applikationszentrum. Hier erfuhr ich viel Wissenswertes über alle Funktionen unserer Anlagen und wie diese gesteuert und in Betrieb genommen werden.

Aktuell bin ich in unserer Ausbildungswerkstatt, welche sich im Bereich Prototypenbau befindet. Dort hat jeder Azubi seinen eigenen Schreibtisch und man befindet sich immer in der Nähe der anderen Auszubildenden. Das ist sehr hilfreich denn so kann man Fragen immer direkt besprechen und die „höheren“ Lehrjahre können behilflich sein.

Erwartet habe ich vor der Ausbildung, dass ich mein Hobby auch im Beruf ausüben kann und noch viel Neues dazulerne was ich eventuell auch privat gebrauchen kann. Meine Erwartungen wurden bisher alle erfüllt. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Ausbildung, meinem Betrieb und allen Auszubildenden und Kollegen dort. Als Auszubildender wird man respektvoll behandelt und kann bei Projekten mitwirken, die für den Betrieb wichtig sind und die eigene Arbeit wird wertgeschätzt. Des Weiteren wurde mir von der Firma bereits viel ermöglicht wie ein Messebesuch und Serviceeinsätze. Möchte man etwas Bestimmtes im Betrieb machen oder eine neue Abteilung kennenlernen kann man mit den Ausbildern über alles reden was ich ebenfalls sehr positiv finde.

 

Schüler 2 

Warum hab ich mich für den Beruf als Mechatroniker entschieden?

Schon als Kind hab ich mich gern mit technischen Dingen auseinander gesetzt. Daher war mir schon immer klar, dass ich diese Berufsrichtung einschlagen werde.

Doch genau für welche Berufsbezeichnung ich mein vollstes Interesse widme war noch unklar. Daher absolvierte ich sechs Praktika um mich genau für eine Richtung zu entscheiden. Ich wollte nie zu den Menschen gehören die unglücklich an ihrem Arbeitsplatz sitzen und den Tag an sich vorbei ziehen lassen. Bei meinem Praktikum als Industrie Mechatroniker zeigte ich mich von meiner besten Seite und wurde voll in der Thematik eines Industrie Mechatroniker eingesetzt. Von Schaltpläne lesen und der Umsetzung am Klemmkasten, Funktion der Maschine und Verkabeln war so einiges dabei was meine Neugier für den Beruf auslöste. 

Als Mechatroniker hab ich einen abwechslungsreichen Arbeitstag mit einen vielfältigen Spektrum an Arbeitsbereichen.

Wie ist die Ausbildung?

Die Ausbildung ist sehr lernintensiv. Man lernt jeden Tag was Neues dazu. Im  Betrieb, gerade bei Druckguss ist es sehr notwendig gut zuzuhören man bekommt was gezeigt und muss es direkt dann selber bei der jeweiligen Tätigkeit umsetzen was mir sehr gefällt. Man wird mit einem Mitarbeiter eingesetzt um direkt bei der Produktion mit zu arbeiten. Auch bei irgendwelchen Reparaturen wird man ins kalte Wasser geworfen und muss das anwenden, was wir in der Schule oder auch beim Meister erlernt haben. Wiederum war es am Anfang auch etwas schwer für mich. Bei meinem ersten Schulblock kamen im Unterricht Sachen von denen ich noch nie gehört habe, da ich Schulisch leider nicht so weit wie die anderen war. Also war ich mir sehr unsicher ob es doch der richtige Schritt war den ich gemacht hab. Doch durch viele Stunden am Abend und viele Fragen während der Arbeit wirkte ich dem entgegen und kann sagen, dass ich bis zum jetzigen Zeitpunkt gut mithalten kann.

Was habe ich erwartet?

Meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen zum Thema Auftragsspektrum als Mechatroniker. Nicht nur das man Maschinen und Schaltschränke nach Plan verkabelt. Sondern das Arbeiten an unbekannte Maschinen, das Warten, wieder Instandsetzen (Generalüberholen) und auch Maschinen upgraden (aufrüsten) ist gefordert. Auch Metallteile fertigstellen oder Handmaschinen reparieren. Auch hatte ich das Vergnügen einen eigenentworfenen Schaltschrank zu bauen und meine ausgedachte Schaltung anzuwenden mit zusätzlich eigen Programmierter Logo.

Das hat mich bereichert an Erfahrung und auch sehr motoviert.

Was war für mich unerwartet?

Dadurch das ich mein Praktikum bei der Firma als Mechatroniker ausgeübt habe. Wusste ich schon mehr oder weniger was auf mich zukommen wird. Dennoch war ich sehr Überrascht wie viel umfangreiches theoretisches Wissen man sich in den Themen, Physik, Chemie und Mathematik aneignen muss. Doch irgendwo ergibt das alles Sinn, schließlich ist es schon gefährlich wenn man sich mit Halbwissen an solchen Anlagen ran traut oder Maschinen bedient von den man nicht wirklich die Ahnung hat.

Schaltschrank einer kleinen Zinkpresse.

Druckgießmaschine vor der Generalüberholung

Druckgießmaschine nach der Generalüberholung

Schüler 3

Zwischenbilanz:

Warum habe ich mich für den Beruf des Mechatronikers entschieden?

Ich interessierte mich für Technik, weshalb ich damals dieses Wahlfach in der Schule gewählt habe und schloss es letztendlich mit einer Eins ab. Das Fach machte mir sehr viel Spaß und ich konnte z.B. einige Erfahrung im Bearbeiten und Verbinden von Metallen durch Schrauben, Kleben, Löten etc. sammeln. Im Allgemeinen gefiel es mir, in meiner Freizeit Dinge zu reparieren oder selbst zu bauen. Zudem war mir von vornherein klar, dass ich keinen Beruf ausüben mochte, bei dem man den ganzen Tag sitzen muss. Theoretisch einen Plan für etwas zu entwerfen, dies danach in die Tat umzusetzen und am Ende der Arbeit etwas Handfestes vor mir stehen zu haben, war mir wichtig. Danach begann ich ein zweiwöchiges Praktikum im Bereich des Mechatronikers, wobei all diese Punkte meinen Vorstellungen entsprachen. Von da an wollte ich eine Ausbildung als Mechatroniker beginnen. 

Wie ist die Ausbildung?

Die Lehre gefällt mir nach wie vor noch sehr gut und die meisten Kollegen sind sehr nett und bringen mir Neues gut bei. Ich konnte viel Erfahrung sammeln und habe aus manchen Fehlern zudem gut lernen können. Ab dem zweiten Lehrjahr durfte ich an eigenen Projekten alles angeeignete Wissen nun selbst umsetzen. Generell sind die Anforderungen hoch, aber ich bin stets bemüht, das Beste daraus zu machen.

Was habe ich erwartet? Was war unerwartet?

Ich hatte erwartet, dass die Ausbildung  körperlich sowie theoretisch anspruchsvoll sein würde, da man so ziemlich alles erst erlernen muss. Unerwartet war es, dass ich sehr lange brauchte, bis mein Körper sich trotz frühem Schlafengehen an das frühe Aufstehen gewöhnt hatte.

Was ist schlecht (also zu beachten) und was ist gut?

Über den längeren Zeitraum der Ausbildung ist mir negativ aufgefallen, dass die Organisation in meiner Firma manchmal nicht die Beste ist. Was mir andererseits gut gefällt, ist das Arbeitsklima, da wir uns gegenseitig viel helfen und man zwischendurch auch mal mit den Kollegen lachen kann. Zudem vertrauen einem die Meister und geben einem selbst eigene Projekte sowie die Verantwortung dafür. Grundsätzlich macht mir die Arbeit viel Spaß und ich lerne immer mehr dazu.

Blockpläne

Die Blockpläne der Metallabteilung / Mechatroniker finden Sie hier

 

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