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Im August 2020 habe ich meine dreijährige Ausbildung zur Bauzeichnerin in einem Ingenieurbüro begonnen. In meinen ersten Wochen im Büro habe ich die Organisation des Büros und das CAD-Programm am Computer kennengelernt. Nach der Einführung in das CAD-Programm, durfte ich mich selber probieren, indem ich kleinere, ältere Projekte gezeichnet habe. In den darauffolgenden Wochen durfte ich immer mehr zeichnen, wodurch ich mehr Verantwortung übernommen habe, was mich selbst sehr gefreut hat.

Im Rahmen der Ausbildung muss die überbetriebliche Ausbildungsstätte besucht oder ein Praktikum auf der Baustelle absolviert werden. Die Dauer ist mehrwöchig und kann verschieden aufgeteilt werden. Ich habe bereits im zweiten Monat der Ausbildung ein vierwöchiges Praktikum in einer Zimmerei absolviert. Auf den Baustellen habe ich unter anderem mitgeholfen Holzrahmenbauwände zu fertigen und die Bewehrung für die Sohle eines Einfamilienhauses zu verlegen. Ich hatte ein abwechslungsreiches Praktikum.

Insgesamt hat mir dieses Praktikum die Vorstellung vom Hausbau nähergebracht. Ich konnte das bereits von mir gezeichnete in der Realität auf der Baustelle wiedererkennen und verstehen.

Am Montag und Dienstag haben wir Berufsschule, in der wir im ersten Lehrjahr folgende Fächer haben: Englisch, Kommunikation, Wirtschaft/ Politik, Technologie und Sport. In Technologie wurde am Anfang sehr viel gezeichnet, aber nicht am Computer, sondern per Hand mit Bleistift und Zeichenplatte. Dadurch bekam ich einen guten Einstieg in die Zeichnungen eines Bauzeichners.

In den ersten Wochen wurde in Kommunikation und Englisch viel über die interne und externe Kommunikation gesprochen. Da ich im Büro mit Architekten, Bauunternehmer oder Bauherren telefonieren muss, konnte ich die erlernten Tipps aus dem Unterricht gut in die Praxis umsetzen. Da auch die Rechte und Pflichten des Arbeitgebers und des Auszubildenden eine wichtige Rolle innerhalb der Ausbildung spielen, haben wir dies in Wirtschaft/ Politik erlernt.

Die Corona-Pandemie war vor allem in der Schule ein großes Thema. In der Schule müssen wir eine Mund-Nasen Bedeckung tragen, Abstand einhalten, unsere Hände waschen/ desinfizieren und den Klassenraum regelmäßig lüften. Besonders bei Klassenarbeiten sowie Präsentationen ist es anstrengend eine Mund-Nasen Bedeckung zu tragen, sodass ich mich erst einmal daran gewöhnen musste. In unserem relativ kleinen Büro hat jeder seinen eigenen Arbeitsbereich. Die Abstandsregeln können gut eingehalten werden und es wird regelmäßig gelüftet, sodass keine Mund-Nasen Bedeckung getragen werden muss. Die Pandemie hat den Alltag im Büro dementsprechend nicht stark beeinträchtigt.

Nach meinen ersten Monaten in der Ausbildung konnte ich einige Qualifikationen feststellen, die Bauzeichner*innen haben sollten. Dazu zählen vor allem das räumliche Vorstellungsvermögen und die mathematischen Fähigkeiten. Die mathematischen Fähigkeiten helfen sehr bei der Umsetzung von Bauzeichnungen und fachspezifische Berechnungen, wie zum Beispiel bei Wärmeschutzberechnungen. Außerdem sollten ein technisches Verständnis und zeichnerische Geschicklichkeit für die CAD-Programme vorhanden sein. Ein sorgfältiges sowie genaues Arbeiten steht an oberster Stelle, da es bei Ungenauigkeiten, falschen Werten/ Maßen zu fatalen Problemen in der Bauausführung kommen kann. Diese bringen in der Regel hohe Kosten mit sich, sodass sich ein zweiter oder dritter prüfender Blick über die Maße und Rechnungen lohnt.

Bauzeichner*innen erstellen maßstabsgerechte Bauzeichnungen nach den Vorgaben einer Architektin/ eines Architekten oder einer Ingenieurin/ eines Ingenieurs. Es gibt verschiedene Zeichnungen, die angefertigt werden. Dabei kommt es darauf an, in welchem Schwerpunkt gearbeitet wird, dabei gibt es drei verschiedene Bereiche: Architektur, Ingenieurbau und Tief-, Straßen- und Landschaftsbau.

Zeichnungen von Grundrissen, Ansichten, Schnitte und Details von Gebäuden sind Teil des Architekturbereiches. Im Ingenieurbau werden Konstruktionszeichnungen, zum Beispiel Schalpläne und Bewehrungspläne angefertigt. Der Tief-, Straßen- und Landschaftsbau beschäftigt sich unter anderem mit dem Zeichnen von Lage- und Höhenplänen.