Wie soll die Umweltpolitik der Europäischen Union aussehen? Diese Frage stellten wir uns, als wir am 8.Mai im Rahmen des Gemeinschaftskundeunterrichts in Begleitung von Frau Ströder mit dem Zug nach Kiel aufbrachen, um an einem Planspiel teilzunehmen.
Uns war bis dato nur bekannt, dass wir unter diesem Aspekt in die Rolle eines Mitgliedstaates der Europäischen Union schlüpfen und als Ratsmitglied Entscheidungen fällen würden. Dementsprechend waren wir gespannt, was uns erwarten würde, zumal einige von uns noch keinerlei Planspielerfahrungen hatten.
Zu Beginn gab es eine kurze Vorstellungsrunde und uns wurde der Ablauf der Veranstaltung erklärt. Der ganze Tag sollte eine Simulation des Europäischen Parlaments sein, in dem jedem eine Rolle (hier: Umweltminister des jeweiligen EU-Mitgliedstaates und EU-Umweltkommissar) zugeteilt wird und die er/sie den ganzen Tag innehaben sollte.
Wir wurden dann, gemeinsam mit den anderen teilnehmenden Schülerinnen und Schülern, jeweils zu zweit oder zu dritt einem Land oder einem Länderzusammenschluss zugeteilt, wobei es 12 Länderteams zur Auswahl gab. Und dann gings' los ...
Der Sitzungsvorstand gab die Tagesordnung bekannt: Aufgrund des auslaufenden 6.Umweltaktionsprogrammes im Juli 2012, sollte das nun bereits 7.Umweltaktionsprogramm geplant werden. Alle Länder und deren Vertreter wurden gebeten, diesbezüglich ihre Forderungen zu formulieren und vorzustellen, um diese 7.Version in Angriff nehmen zu können.
Nach einer kurzen Beratungszeit stellten dann alle Länder ihre Forderungen vor. Nach längeren Diskussionsrunden und weiteren vertiefenden Gesprächen während der Mittagspause, wurden Kommissionen zu konkreten Themen gebildet, damit die Länder gemeinschaftlich ihre Forderungen aufstellen konnten. Diese wurden anschließend vorgetragen und es kam zur Abstimmung darüber, welche Punkte Bestandteil des 7.Umweltaktionsprogrammes sein sollten.
Und auch hier entstand wieder so mach eine Diskussion, da sich nun mal nicht immer alle Politiker aller EU-Länder einig sein wollen und können.
Abschließend verließen alle Teilnehmer wieder ihre Rollen und in einer Feedback-Runde wurden Eindrücke und Ideen ausgetauscht.
In einem Punkt waren sich alle Teilnehmer/-innen des Planspiels einig: Es hat uns sehr viel Spaß gemacht und es wurde ein guter Einblick in die Europäische Umweltpolitik sowie in die hohe Komplexität der Entscheidungsfindungsorgane in dieser simulierten Sitzung gegeben!
Und so verließen wir Kiel mit dem Kopf voller Ideen und diverser Gespräche während der Heimreise ...
Alles in allem war das Planspiel zum Thema Europäische Umweltpolitik eine interessante und gelungene Erfahrung, die in uns durchaus etliche Gedanken auslöste und den ein oder anderen Anstoß dazu gab, vielleicht doch eine Karriere in der Politik anzustreben.
Text: Katharina Mertens, BG12D / Fotos: Dagmar Ströder